Leistungsturnen, eine der vielseitigsten Sportarten, die es gibt. Geturnt wird im Frauenturnen an den Geräten Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden.
Erzählt jemand, dass er turnt, so kommt oft der Ausruf "Ach, das habe
ich früher als Kind auch gemacht". Den meisten Leuten ist dabei
allerdings sicher nicht bewusst, dass es sich beim Leistungsturnen nicht
einfach "nur" um das bekannte Kinderturnen handelt, sondern in dieser
Sportart der Aspekt der Leistung klar im Vordergrund steht. Vor allem
das Krafttraining, die Dehnung und das Verständnis für komplexe
Bewegungsabläufe sind essenziell für das Training und den Erfolg - ohne
eine große Portion Kraft wird keine Turnerin erfolgreich sein. So ist
es für die Mädchen normal, einfach mal so Liegestütze oder Klimmzüge zu
machen, 1 Minute im Handstand zu stehen oder das Seil bis nach ganz oben
zu klettern. Und dabei ist dies nicht einmal der Hauptteil des
Trainings. Denn vorher haben sie bereits 1,5 Stunden Training an den Geräten
hinter sich. Auch die Dehnung steht im Turnen ganz weit vorne. Dass
die Mädchen im Spagat auf den Boden kommen, sich komplett
zusammenklappen oder eine Minute in der Brücke stehen können, ist für
sie normal. Spätestens an diesem Punkt würde so mancher Mensch bereits
das Gesicht schmerzerfüllt verziehen. Man sieht also, Turnen ist nichts
für schwache Nerven und erfordert eine Menge Durchhaltevermögen. Nicht
umsonst gibt es Viele, die gar nicht erst den Sprung in die
Leistungsturngruppen schaffen, weil die Anforderungen eben doch recht
hoch sind - auch bereits für die Kleinen. So liegt das perfekte
Einstiegsalter für das Leistungsturnen bei 5/6 Jahren. Wenn der
Einstieg geschafft ist, besteht das Training aus einer Mischung aus
Dehn- und Krafttraining und dem Training an den Geräten. Je nach Alter
müssen die Turnerinnen unterschiedlich schwere Übungen turnen. Je älter
sie sind, desto höher werden die Anforderungen. Gerade deshalb sind die
Mädchen immer einem gewissen Druck ausgesetzt, immer schwierigere
Elemente zu lernen. Beginnen tun die Kleinen dabei mit den Grundlagen
wie Rolle, Handstand und Rad. Schnell kommen sie aber an den Punkt, an
dem auch Flick-Flack, Überschlag und Salto auf dem Tagesprogramm stehen.
Im Mittelpunkt des Turnens stehen die Wettkämpfe auf Kreis-, Bezirks-,
und Landesebene. Je nachdem wie erfolgreich die Mädchen sind, können
sie sich bei den Wettkämpfen zu der nächsthöheren Ebene qualifizieren.
Neben den Einzelwettkämpfen gibt es pro Jahr auch immer 1-2
Mannschaftswettkämpfe. Insgesamt kommen die Turnerinnen im Durchschnitt
so auf etwa 5 Wettkämpfe pro Jahr.
Natürlich steht der Spaß beim Training ganz weit vorne - ohne die
witzigen Momente würde das teilweise auch sehr anstrengende Training
sicherlich keine der Turnerinnen bereits so lange durchhalten. Denn
wenn man überlegt, was die Turnerinnen alles leisten müssen, so steckt
hinter jedem Element auch viel Anstrengung, Überwindung, Krafttraining
und sicherlich auch ab und zu der Moment des Zweifelns. Doch wenn der
Augenblick da ist und ein neues Element klappt, könnten die Freude und
der Stolz nicht größer sein. Gerade diese Glücksmomente sind so wichtig
im Turnen und lassen die Turnerinnen oft über sich hinauswachsen. Und
auch als Trainer ist man jedes Mal wieder stolz, wenn die Schützlinge
etwas Neues beherrschen.
Unsere 22 Turnerinnen sind zwischen 10 und 16 Jahre alt und trainieren zurzeit 3-4 Mal die Woche für je 2 Stunden. Alle Mädchen haben im Alter zwischen 5 und 7 Jahren begonnen und stehen somit bereits ihr halbes Leben lang in der Turnhalle.
Welche Personen man natürlich auch nicht vergessen darf, sind die Trainer der Turnerinnen: Alle Trainerinnen stehen ehrenamtlich 3-4 Mal in der Woche in der Halle und gehen mit Herzblut an die Sache heran und versuchen, das Bestmögliche aus den Turnerinnen herauszuholen und dennoch eine große Portion Spaß ins Training zu bringen. Und mit dem Training hört die Arbeit noch lange nicht auf: So steht die Betreuung bei den Wettkämpfen, das Vorbereiten der Trainingsstunden, die allgemeine Organisation der Gruppe und anderer "Papierkram" auf dem Aufgabenplan der Trainer. Dennoch sind alle Trainer mit viel Engagement und Freude bei der Sache - vielleicht gerade deshalb, weil ausschließlich alle Trainerinnen in ihrer Kindheit bzw. Jugend selber für den SCE Gliesmarode geturnt haben und mittlerweile die Seite gewechselt haben - ganz weg kommt man vom Turnen nach so langer Zeit wahrscheinlich nie. Denn: Das Herz bleibt zu einem Stück immer in der Turnhalle!
Im Trainerteam stehen zur Verfügung: Janike Marek, Alina Knieriem,
Vanessa Dinter, Raja Kleinschmidt und Nathalie Dinter.
Helferinnen: Nicla Kleinschmidt und Hanna Schwarz
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